DIE NIBELUNGEN


von Friedrich Hebbel

Fotos © Maurice Korbel


Die sagenhafte Königin Brunhild herrscht über ein fernes Reich namens Island. Der Nibelungenkönig Gunther will sie erobern, was ihm nur mit Hilfe des unter einer Tarnkappe verborgenen Helden Siegfried von Xanten gelingt. Dieser hat zu dem Täuschungsmanöver nur unter der Bedingung eingewilligt, Gunthers Schwester Kriemhild als Braut zu bekommen. Brunhild und Kriemhild erfahren von der Intrige der Männer. Verhökert und betrogen brechen sie in gegenseitiges Gemetzel aus.

 

Die Nibelungen gelten als deutsches Nationalepos von dramatischer Wucht über (Kriegs-)Helden, obwohl jene sich eigentlich in keinem sonderlich guten Zustand befinden. Immer wieder fokussiert Hebbel in epischen Passagen die Träume und Visionen der verschiedenen Figuren und legt den Finger in die Wunden der Heldenmaschine.


Den Höhepunkt im Schauspiel liefert aber Christoph Frick mit seiner Nibelungen-Inszenierung in Großen Haus. Diskursiv in der Grundstruktur und mit Spielszenen, wie aus dem Bühnennichts entworfen werden. Trotz ihrer Kargheit im Bühnenbild und ihrer Intellektualität im Konzepts bleibt die Inszenierung emotional erfahrbar, durch punktuelle Vergrößerungstechniken wie üppige Musik ebenso wie durch die körperliche Gewalt des Spiels bis zur Erschöpfung. Theater der Zeit  (mehr)

 

Neben solchen klugen Szenen rührt die nachhaltigste Wirkung des Abends jedoch von der Besetzung des Siegfried mit einer Frau. Und das nicht nur wegen der komischen Effekte, sondern wegen der Perspektivverschiebung nachtkritik  (mehr)



Und wenn ich Blut vergieße, bis die Erde Ertrinkt, und einen Berg von Leichen türme, Bis man sie auf dem Mond begraben kann, So häuf ich ihre Schuld, die meine nicht.


Regie: Christoph Frick

Bühne und Kostüme: Viva Schudt

Musik: Martin Schütz

Dramaturgie: Arved Schultze

 

Mit: Jens Bohnsack, Matthias Breitenbach, Johanna Eiworth, Ricardo Frenzel, Elisabeth Hoppe, Ben Daniel Jöhnk, Melanie Lüninghöner, Thomas Mehlhorn, Ueli Schweizer, Julius Vollmer

 

Premiere 3. Februar 2008

Theater Freiburg